Tutorial: Hakama anziehen

von Elisabeth K. Fürst

Wenn man das erste Mal einen Hakama anzieht, ist das nicht nur furchtbar aufregend. Oft ist man damit auch überfordert. Normalerweise hilft einem ein Sempai oder der Sensei und zeigt Schritt für Schritt wie es geht.

Checkliste für das erste Mal:

1.Hakama trainingsfertig machen

Wenn der Hakama ganz frisch gekommen ist, hat er noch weiße Faden vorne und hinten, die die Hakamafalten während des Versands in ihrer Position halten. Die gehören vor dem ersten Training entfernt. An den Enden der Fäden ist immer ein kleiner Knopf. Wenn man den mit einer Nagelschere abschneidet, kann man den Rest des Fades mit vorsichtigem Ziehen in einem entfernen. Sollte aufgrund eines z.B. dünnen Hakamamaterials und eines dicken Fadens dabei Widerstand entstehen, bitte nicht anreissen, sondern an einer weiteren Stelle, den weißen Faden durchschneiden und von der anderen Seite rausziehen. Auch die Himo - die Bänder mit denen man den Hakama am Körper befestigt - sind für den Transport fixiert. Meist mit Papierschlaufen, manchmal auch mit Plastikschlaufen. Das kommt auf den Hersteller an. Diese auch einfernen indem man sie abschneidet. Achtung: Schauen bevor man sie abschneidet, damit man nicht versehentlich etwas von den Himo durchschneidet. Danach den Hakama wieder so wie er aus der Packung kam zusammenlegen und in die Trainingstasche geben.

2. Mehr Zeit einplanen

Für die erste Stunde mit Hakama mehr Zeit einplanen als sonst. Als Hakama-Neuling braucht man die ersten Male mindestens 5-10 Minuten zusätzlich um den Hakama selbst anzuziehen - selbst wenn man gute Anleitung hat. Das Material ist meist noch sperrig, weil es ganz neu ist und die Finger noch nicht geübt. Auch am Ende der Stunde kommen nochmal 10 Minuten dazu, um den Hakama wieder richtig zusammenzulegen.

3. Hilfe rechtzeitig organisieren

Wie schon gesagt normalerweise hilft einem ein Sempai - ein fortgeschrittener Schüler - oder der Sensei - euer LehrerIn - euch und zeigt Schritt für Schritt wie es geht. Ist ist aber nützlich, das mit ihnen BEVOR ihr mit dem Hakama in die Stunde kommt, mit ihnen zu besprechen. Da das am Anfang mehr Zeit beansprucht, muss auch die Person die Euch hilft, diese Zeit haben. Wenn alle schon angezogen auf der Matte sind und die Stunde bereits anfängt, ist es zu spät damit anzufangen.

4. Tutorial anschauen

Damit ihr euch auf den “Tag X” gut vorbereiten könnt, haben wir ein Tutorial gedreht. Das kann man sich auch schon vorher anschauen. Dann ist nicht alles neu.

Achtung: Es gibt natürlich viele verschiedene Möglichkeiten einen Hakama anzuziehen. Die Art und Weise kann von Dojo zu Dojo unterschiedlich sein. Auch die Art des Hakamas - ja es gibt verschiedene ;-) - sein jeweiliger Nutzungszweck (mit oder ohne Waffen, je nachdem welche Budodisziplin, für Budozwecke oder andere Anlässe, für Frauen oder Männer,…) und die Köperstatur des/der TrägerIn bestimmen, was man wie macht und warum.

Es ist empfiehlt sich erst einmal die “dojoeigene” Version ordentlich zu lernen, bevor man experimentiert.

Typische Anfängerfehler bei den ersten Malen Anziehen sind:

Himo zu lasch und nicht fest gebunden -> fängt an sich aufzulösen
Selber in den Hakama reinsteigen -> rutscht vorne immer mehr runter
Rückenplatte hängt runter -> hintere Himo falsch bzw. zu lasch gebunden

Methode das zu Lösen: Aufmachen, nochmal binden. Und Flinte nicht ins Korn werfen! Es ist nur eine Frage der Zeit und Übung, bis es klappt.

5. An den Hakama gewöhnen

Ist der Hakama erst einmal angezogen gibt er einem ein ganz neues Bewegungsgefühl. Durch die Rückenplatte ist die Haltung aufrechter. Das Schwingen der “Hosenbeine” hilft bei der Wahrnehmung von Bewegungen, kann aber am Anfang auch behindern. Es ist normal, dass man die ersten Stunden damit ein wenig “fremdelt”. Aber wenn man ihn einmal gewohnt ist, fühlt man sich ohne nicht richtig angezogen.

6. Hakama ordentlich zusammenlegen

Aber das ist einen andere Geschichte ;-)…