Was ist Iaijutsu?

(c) Martin Stachl

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居 I bzw. IRU heißt sowohl körperlich, als auch geistig anwesend sein 
合 AI heißt zusammenpassen, sprich mit dem Schwert wann immer notwendig handlungsfähig zu sein
JUTSU heißt Kunst, Technik, Fähigkeit


Man lernt dabei den zielgerichteten Umgang mit dem japanischen Schwert mit Körper+ Konzentrationsschulung, Katas (Kata=Form, vorgegeben Übungsabläufe, mit denen man Schwerttechnik auf verschiedenen Niveaus erlernt) und Bokkenübungen (Bokken=Holzsschwert, wird bei Partnerübungen verwendet).

 
 
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Ursprung: Samurai des 16. jahrhunderts

Im Kobudo bzw. der Koryu (jap., „alte Kriegskunst“ bzw. “alte Schule”), war im Iaijutsu die Kunst des schnellen Schwertziehen besonders wichtig, da es um das Überleben nicht nur des jeweiligen Samurai selbst, sondern von Familien, Clans und Fürstentümern ging. Im Japan des 16. Jahrhundert gab es eine große Ansammlung von Herrschaftsgebieten verschiedener Fürsten und Familien. Es war die Zeit der Samurai, die ihren Fürsten dienten. Nur sie - außer den Herrschenden natürlich - waren berechtigt Waffen zu tragen und über Leben und Tod zu entscheiden. Deshalb hatten die Urformen des Iaijutsu den Zweck, schnell und effizient einen oder mehrere Gegner zu töten oder zumindest nachhaltig kampfunfähig zu machen. Umso wichtiger war die Fähigkeit direkt aus der Saya ziehen und schneiden zu können. Wer dabei physisch und mental überlegen war gewann, überlebte und vergrößerte sein Ansehen. Der Bushido - der Weg des Kriegers - war dabei gekennzeichnet von viel Training, harter Arbeit und strengen Verhaltensregeln.


SAMURAI heute

Im Iaijutsu von heute versucht man sich von der Vorstellung einer praktischen und unmittelbaren Anwendung des Schwertes als Tötungsinstrument zu lösen.

Wir verwenden das Katana als Mittel zur persönlichen Weiterentwicklung. Iaijutsu ist daher – obwohl körperlich sehr herausfordernd – in erster Linie eine Aktivität, die es erfordert Stärke, Flexibilität, Ruhe und Konzentration, Wachheit und Bewusstheit im eigenen Handeln zu entwickeln und zu vervollkommnen. Eines haben wir aber mit unseren Vorgängern gemeinsam: auch heute ist die Schwertarbeit geprägt von Training, harter Arbeit und Verhaltensregeln. Wir müssen aber nicht mehr täglich um unser Überleben kämpfen ;-).

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